Marktbeobachtung

Die Handelswoche im Überblick: NFP, Zinssenkungen und Tech-Quartalszahlen im Fokus

Market Updates

Wöchentlicher Marktausblick: 3. – 9. Februar 2025

Die kommende Woche hält zahlreiche marktbewegende Ereignisse bereit. Trader richten ihre Aufmerksamkeit auf wichtige Wirtschaftsdaten und geldpolitische Entscheidungen. Von Zinsentscheidungen bis hin zu wichtigen Arbeitsmarktdaten – es gibt viele Faktoren, die die globalen Märkte beeinflussen könnten. Hier sind die wichtigsten Themen:

US-Wirtschaft: Non-Farm Payrolls im Fokus

Die jüngsten Bewegungen des US-Dollars wurden stark von veränderten Erwartungen an die Geldpolitik der Federal Reserve sowie neuen Schlagzeilen zu Handelszöllen beeinflusst. In der vergangenen Woche entschied sich die Fed, die Zinsen unverändert zu lassen. Fed-Chef Powell betonte Fortschritte bei der Inflation, vermied jedoch Signale für baldige Zinssenkungen.

Daher ist der kommende Non-Farm Payrolls-Bericht für Januar besonders wichtig. Die Daten aus Dezember zeigten ein starkes Beschäftigungswachstum von 256.000 Stellen, während die Löhne mit rund 4 % im Jahresvergleich hoch blieben.

Ein erneut solider Bericht könnte Erwartungen an Fed-Zinssenkungen dämpfen und den Dollar stärken. Schwächere Arbeitsmarktdaten hingegen könnten Spekulationen über Zinssenkungen im späteren Jahresverlauf verstärken. Neben den NFP-Daten werden Investoren auch die ISM-Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor sowie den ADP-Beschäftigungsbericht genau verfolgen.

Vereinigtes Königreich: BoE-Entscheidung – ein „hawkischer“ Zinsschritt?

Die Bank of England wird voraussichtlich die Zinsen um 25 Basispunkte senken, da sich das Wachstum verlangsamt und der Inflationsdruck nachlässt. Der Markt sieht eine 90%ige Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung. Allerdings könnte die BoE eine vorsichtige Haltung einnehmen und betonen, dass künftige Schritte datenabhängig sind, anstatt eine vollständige Lockerungsphase anzukündigen.

Obwohl die Inflation zurückgeht, liegt der Kernpreisindex weiterhin über dem 2 %-Ziel der BoE – insbesondere im Dienstleistungs- und Mietsektor. Sollte die Zentralbank eine Zinssenkung vornehmen, aber gleichzeitig die Inflationsprognosen nach oben anpassen, könnte das kurzfristig das Pfund stützen, da die Märkte den Lockerungskurs überdenken.

Kanada: Arbeitsmarktdaten beeinflussen BoC-Politik

Die Bank of Canada hat kürzlich die Zinsen um 25 Basispunkte gesenkt und gleichzeitig auf die Risiken durch US-Zölle hingewiesen. Die Notenbank steht nun vor einem Balanceakt: Während das langsamere Wachstum für weitere Senkungen sprechen könnte, könnte die weiterhin hohe Inflation den Spielraum für Lockerungen begrenzen.

Der Arbeitsmarktbericht am Freitag wird entscheidend sein. Eine starke Beschäftigungsentwicklung könnte Zinssenkungen pausieren lassen und den kanadischen Dollar stützen. Schwache Daten hingegen könnten Spekulationen über eine weitere Senkung im März befeuern.

Eurozone: Inflation und Einzelhandelsumsätze im Fokus

Die Europäische Zentralbank hat letzte Woche die Zinsen gesenkt, bleibt aber vorsichtig hinsichtlich künftiger Schritte. Am Montag liefern die vorläufigen Inflationsdaten (CPI) weitere Hinweise auf den Preistrend. Eine schwächere Inflation könnte Erwartungen auf eine weitere EZB-Senkung im März verstärken und den Euro unter Druck setzen. Zudem geben die Einzelhandelsumsätze Aufschluss über die Verbrauchernachfrage und die wirtschaftliche Gesamtlage.

Asien-Pazifik: RBNZ und BoJ im Blick

Der Arbeitsmarktbericht für Q4 in Neuseeland wird entscheidend für die nächste Entscheidung der Reserve Bank of New Zealand sein. Schwache Beschäftigungszahlen könnten die Notenbank zu einer kräftigeren 50-Basispunkte-Senkung bewegen.

In Japan könnten Lohndaten die Spekulationen über einen geldpolitischen Kurswechsel der Bank of Japan beeinflussen – insbesondere, wenn das Lohnwachstum anzieht.

US-Handelspolitik: Zölle wieder im Fokus

Die Handelskonflikte bleiben ein zentrales Thema, nachdem Präsident Trump erneut seine Absicht bekräftigt hat, die Importzölle zu erhöhen. Während erste Berichte auf einen schrittweisen Ansatz hindeuteten, widersprach Trump und erklärte, dass die Zölle „viel höher“ ausfallen werden als erwartet.

Besonders im Fokus stehen die 25%-Zölle auf Importe aus Kanada und Mexiko, die am 1. Februar in Kraft traten. Sollte sich die Lage weiter verschärfen, könnten risikosensitive Assets unter Druck geraten, während der US-Dollar als sicherer Hafen weiter an Stärke gewinnen könnte.

Aktienmärkte – Berichtssaison setzt sich fort

Diese Woche stehen die Quartalsberichte großer Tech-Unternehmen im Mittelpunkt:

  • Dienstag: Alphabet, AMD
  • Donnerstag: Amazon

Starke Zahlen könnten die Aktienmärkte stützen, während Enttäuschungen für eine höhere Risikoaversion sorgen könnten.

Marktsentiment und Handelschancen

  • US-Dollar: Starke Arbeitsmarktdaten könnten den USD weiter stärken und die Abwärtsbewegung von EUR/USD und GBP/USD begrenzen.
  • Britisches Pfund: Eine „hawkische“ Zinssenkung der BoE könnte kurzfristig das Pfund stützen, aber schwächere Wirtschaftsdaten bleiben ein Risiko.
  • Kanadischer Dollar: Die Arbeitsmarktdaten sind entscheidend – starke Zahlen könnten den CAD stützen, schwache könnten zu weiterer Schwäche führen.
  • Euro: Inflation und Einzelhandelsumsätze könnten für Volatilität sorgen – schwache Zahlen würden weitere EZB-Lockerungen wahrscheinlicher machen.
  • Risikoassets: Aktien und Rohstoffwährungen bleiben anfällig für Entwicklungen im Handelsstreit und geldpolitische Entscheidungen.

Technische Analyse der Woche: Nasdaq US100

Elliot Pattern Nasdaq
Bitte beachten: Vergangene Wertentwicklungen sind kein Indikator für zukünftige Ergebnisse.

Der Nasdaq zeigt ein Elliott-Wellen-Muster, das als Kontraktionsdreieck bekannt ist. Es besteht aus fünf Wellen (A, B, C, D, E), die sich innerhalb konvergierender Trendlinien bewegen. Diese Formation signalisiert oft eine Fortsetzung des Haupttrends nach Abschluss des Musters.

Der Markt befindet sich derzeit in Welle D, nahe dem Apex. Welle E wird voraussichtlich in der Nähe der 21.000-Punkte-Marke enden, was entweder eine Trendfortsetzung oder eine Umkehr anzeigen könnte.

  • Ein Rutsch unter 21.000 könnte auf bärische Dynamik hinweisen.
  • Ein Ausbruch über die obere Trendlinie könnte für eine bullische Fortsetzung sprechen.

Externe Faktoren wie Zölle könnten die Volatilität erhöhen und Abwärtsrisiken verstärken.

Aktie der Woche: Microsoft (MSFT)

Stock of the week: MicrosoftBitte beachten: Vergangene Wertentwicklungen sind kein Indikator für zukünftige Ergebnisse.

Microsofts jüngster Quartalsbericht zeigt sowohl Chancen als auch Herausforderungen für den Tech-Giganten.

Wichtige Erkenntnisse:

  • Umsatz & Gewinn übertrafen die Erwartungen, getrieben von starkem Wachstum im KI-gestützten Cloud-Geschäft, das nun jährlich 13 Mrd. USD beiträgt.
  • Die Nachfrage nach Azure-KI-Diensten übersteigt jedoch die Kapazitäten, was kurzfristig das Wachstum bremsen könnte.
  • Aktienkurs fiel um 5 % nach Veröffentlichung, da Investoren Microsofts Fähigkeit hinterfragen, die massive KI-Investition effizient umzusetzen.

Ausblick:

  • Microsoft plant, 80 Mrd. USD in KI-Infrastruktur zu investieren, um Kapazitätsengpässe zu beheben.
  • Konkurrenz durch chinesische KI-Startups wie DeepSeek könnte den Preisdruck erhöhen, weshalb Microsofts Umsetzung entscheidend sein wird.