Handel lernen

Was ist der Unterschied zwischen dem DAX Future und DAX Cash Index?

DAX Future und Cash Index

Die Unterschiede zwischen dem DAX Future und dem DAX Cash Index sind für viele Trader nicht sofort ersichtlich, besonders wenn es um die Kursstellung und die damit verbundenen Kosten geht. Dieser Artikel erklärt Ihnen die wesentlichen Unterschiede und zeigt, wie sich beide Instrumente auf den Handel auswirken.

Das Wichtigste in Kürze:

  • DAX Cash Index (Xetra DAX): Der DAX Cash Index bildet die 40 größten börsennotierten Unternehmen Deutschlands ab und basiert auf der Streubesitz-Marktkapitalisierung.
  • DAX Future (FDAX): Der DAX Future ist ein Terminkontrakt, der an der Eurex gehandelt wird.
  • Kursdifferenzen: Die Kursdifferenz zwischen DAX Cash und DAX Future entsteht durch den „Cost of Carry“. Diese Differenz wird kleiner, je näher das Verfallsdatum des Futures rückt.

Was ist der DAX Cash Index?

Der DAX Cash Index, häufig auch Xetra DAX genannt, ist eine Repräsentation der 40 größten und liquidesten Unternehmen des deutschen Aktienmarktes, basierend auf deren Streubesitz-Marktkapitalisierung. Der DAX, den Sie beispielsweise auf der Frankfurter Börse auf der DAX Tafel sehen, ist also ein rein mathematisches Konstrukt. Die Kurse entstehen durch eine Gewichtung der Einzeltitel und spiegeln die Performance der Unternehmen wider. Da es sich jedoch nur um eine Indexberechnung und kein Wertpapier handelt, können Sie den DAX in dieser Form nicht direkt handeln. Stattdessen gibt es Instrumente wie ETFs oder CFDs, die den DAX abbilden und Ihnen den Handel ermöglichen. Eines dieser Derivate auf den DAX ist der Germany 40 Cash CFD, der hier bei TRADE.com gehandelt werden kann.

Was ist der DAX Future?

Der DAX Future, oft als FDAX bezeichnet, ist ein Terminkontrakt und wird an der Terminbörse Eurex gehandelt. Anders als der DAX Cash Index ist der Future ein handelbares Finanzinstrument. Bei Terminkontrakten wie dem DAX Future gibt es eine Erfüllungspflicht zu einem festgelegten Zeitpunkt in der Zukunft. Dies bedeutet, dass Sie den Kontrakt zu einem bestimmten Preis kaufen und ihn zum Verfallstag entweder erfüllen oder rollen (verlängern). Ein Derivat auf den FDAX können Sie bei TRADE.com unter dem Kürzel Germany40 CFD handeln.

Ein wichtiger Punkt: Im Gegensatz zum Cash Index, bei dem Sie sofort eine Position einnehmen können, zahlen Sie beim Future aufgrund des Zeitfaktors einen Zinsaufschlag, den sogenannten „Cost of Carry“. Dieser Zinsaufschlag spiegelt die Zinsen wider, die Sie verlieren, wenn Sie den Betrag, den Sie für den Kauf des Futures verwenden, nicht in bar anlegen. Aus diesem Grund notiert der DAX Future oft etwas höher als der DAX Cash Index.

Schon gewusst?
Der DAX wurde am 1. Juli 1988 von der Deutschen Börse AG eingeführt und mit 1.000 Basispunkten gelistet. Der DAX-Future folgte am 23. November 1990 und wird seitdem unter dem Kürzel FDAX an der Deutschen Terminbörse gehandelt.

Warum gibt es Kursdifferenzen?

Die unterschiedlichen Kursstellungen zwischen dem DAX Future und dem DAX Cash Index resultieren aus den sogenannten „Cost of Carry“. Der DAX Cash Index zeigt den aktuellen Stand der Aktien, die im DAX enthalten sind, ohne Berücksichtigung zukünftiger Zinsen. Beim DAX Future hingegen wird das Zinsniveau berücksichtigt, was einen Aufschlag auf den Kurs des Cash Index erzeugt. Dieser Aufschlag schrumpft jedoch mit der Zeit, je näher das Verfallsdatum des Futures rückt, und verschwindet schließlich vollständig am Verfallstag.

Das bedeutet, dass die Differenz zwischen DAX Cash und DAX Future nicht konstant ist. Zu Beginn eines neuen Futures-Kontrakts ist der Unterschied höher und nimmt dann über die Zeit ab.

Was ist das Rollover GAP?

Ein weiteres wichtiges Konzept ist das sogenannte Rollover GAP. Ein Rollover GAP entsteht, wenn ein Futures-Kontrakt verfällt und der Broker automatisch in den nächsten Kontrakt rollt. Da der Schlusskurs des alten Kontrakts oft nicht mit dem Eröffnungskurs des neuen Kontrakts übereinstimmt, entsteht im Chart eine Kurslücke. Dieses Rollover GAP reflektiert die Kursdifferenz zwischen dem alten und dem neuen Futures-Kontrakt und kann für Trader von Bedeutung sein, die ihre Positionen über längere Zeit halten.

Da der DAX Cash Index nicht auf Termin handelt, existiert bei ihm kein Rollover GAP. Dies ist ein wichtiger Vorteil für Trader, die Wert auf eine lückenlose Kursdarstellung legen, da der Cash Index kontinuierlich den aktuellen DAX-Wert reflektiert. Der DAX Future hingegen weist dieses GAP auf, weil jeder Kontrakt mit einem neuen, auf den aktuellen Zinsbedingungen basierenden Wert startet.

Wann sollten Sie den DAX Future oder den DAX Cash Index handeln?

Ob Sie den DAX Future oder den DAX Cash Index handeln, hängt von Ihrer Handelsstrategie und Ihrem Risikoprofil ab. Der DAX Future eignet sich für Trader, die in Terminkontrakten aktiv sind und die Volatilität nutzen möchten. Der DAX Cash Index hingegen ist ideal für kurzfristige Positionen ohne den Einfluss der „Cost of Carry“.

Liquidität und Handelszeiten: Ein entscheidender Unterschied

Ein weiterer bedeutender Unterschied zwischen dem DAX Future und dem DAX Cash Index liegt in ihren Handelszeiten und der Liquidität. Der DAX Cash Index ist hauptsächlich während der regulären Handelszeiten der Frankfurter Börse, also von 9:00 bis 17:30 Uhr MEZ, aktiv. Der DAX Future hingegen bietet eine größere Flexibilität: Er kann von 8:00 bis 22:00 Uhr MEZ gehandelt werden, was auch die Abendstunden umfasst und für Berufstätige von Vorteil ist. Zusätzlich ist die Liquidität beim DAX Future oft höher, da er auch von institutionellen Investoren stark genutzt wird, was die Orderausführung erleichtert und enge Spreads ermöglicht. Diese längeren Handelszeiten und die höhere Liquidität machen den DAX Future vor allem für Trader attraktiv, die auch außerhalb der regulären Börsenzeiten handeln möchten, etwa um auf nachbörsliche Entwicklungen in den USA zu reagieren.

Zusammenfassung

Zusammengefasst sind sowohl der DAX Cash Index als auch der DAX Future wertvolle Instrumente für Trader, die den deutschen Aktienmarkt handeln möchten. Der DAX Cash Index ist ideal für kurzfristige Trades zu den regulären Handelszeiten ohne zusätzliche Kosten durch Zinsen, während der DAX Future längere Handelszeiten und eine tiefere Liquidität bietet, jedoch durch den Cost of Carry einen Zinsaufschlag hat. Das Rollover GAP im DAX Future kann zusätzliche Dynamiken für Langzeitpositionen schaffen, während es beim DAX Cash Index nicht existiert.